In Deutschland beginnen Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 oder 11 Jahren mit dem Besuch des Gymnasiums in der fünften Klasse und schließen es nach sieben oder acht Jahren mit dem Abitur ab. In den USA besuchen Schülerinnen und Schüler zuerst die Grundschule, dann die Middle School und wechseln im Alter von etwa 14 Jahren auf die Highschool, wo sie nach der 12. Klasse ihren Abschluss machen. Im Gegensatz zum Gymnasium ist für den Highschool Abschluss keine standardisierte Prüfung erforderlich. Schülerinnen und Schüler, die weiterführend studieren möchten, legen stattdessen den SAT oder ACT ab.

High Schools in den USA bieten ein breites Spektrum an Lehrplänen mit Kernfächern wie Mathematik, Naturwissenschaften, Englisch und Sozialkunde sowie Wahlfächern wie Hauswirtschaft, Theater oder Psychologie. Fremdsprachen wie Spanisch und Französisch sind üblich - weitere Optionen variieren. Gymnasien in Deutschland konzentrieren sich auf Kernfächer, Fremdsprachen und Geisteswissenschaften. Von Gymnasiasten wird erwartet, dass sie sich in der Oberstufe für ein Spezialgebiet entscheiden. In den USA ist eine Spezialisierung nicht erforderlich, was den SchülerInnen mehr Flexibilität und Entdeckungsmöglichkeiten bietet.

Das öffentliche Bildungswesen in den USA ist dezentralisiert, wodurch jeder Bundesstaat sein eigenes System und eigene Standards hat, was zu unterschiedlichen Lehrplänen und Abschlussanforderungen führt. Um den Highschool-Abschluss zu erlangen, müssen SchülerInnen die erforderlichen Credits und staatlichen Anforderungen erfüllen. Nach dem Abschluss erhalten sie ein High-School-Diplom, das für den Besuch eines Colleges oder einer Universität erforderlich ist.

Die öffentlichen High Schools in den USA bieten ein vielfältiges und flexibles Bildungsangebot, das auf die Vorbereitung der SchülerInnen auf den weiteren Bildungsweg und die Entwicklung von kritischem Denken, Problemlösungs- und Kommunikationsfähigkeiten abzielt. Die SchülerInnen werden ermutigt, unabhängig zu denken, an Diskussionen teilzunehmen und ihren individuellen Interessen nachzugehen, was die Prioritäten der amerikanischen Kultur – Unabhängigkeit und persönliche Entwicklung – widerspiegelt.

Honors-Kurse an einer amerikanischen Highschool vertiefen den Unterrichtsstoff mehr als "normale" High-School-Kurse und erfordern auch mehr eigenständige Arbeit. AP-Kurse (oder Advanced Placement) sind Kurse auf College-Niveau, die High-School-Schülern die Möglichkeit geben, vor Beginn des Studiums College-Punkte zu erwerben. Die Noten in diesen Kursen werden in der Regel stärker gewichtet als die Noten in normalen Highschool-Kursen, da sie akademisch anspruchsvoller und zeitaufwändiger sind. Alle Highschool-Noten werden von vielen möglichen Faktoren beeinflusst, darunter die Teilnahme am Unterricht, Hausaufgaben, Projekte und zusätzliche Aufgaben.

Das Umfeld einer durchschnittlichen amerikanischen Highschool ist entspannt und informell, wobei Wert auf Unabhängigkeit und Wahlfreiheit der SchülerInnen gelegt wird. Die Schülerschaft ist in der Regel vielfältig, da das amerikanische Schulsystem die SchülerInnen nicht aufgrund ihrer akademischen Leistungen auf verschiedene Schultypen verteilt. Stattdessen besuchen alle SchülerInnen ihre örtliche Schule und können dort Klassen wählen, die mehr oder weniger anspruchsvoll sind. Dies führt zu einer breiten Mischung an Interessen und Fähigkeiten unter den SchülerInnen.

LehrerInnen an amerikanischen High Schools verwenden oft interaktive Methoden wie Gruppenprojekte und Klassendiskussionen. Sie müssen mindestens einen Bachelor-Abschluss in Pädagogik oder einem verwandten Fach haben, viele besitzen auch einen Master-Abschluss oder eine höhere Qualifikation. Zusätzlich müssen LehrerInnen in den meisten US-Bundesstaaten eine Lehrlizenz erwerben, was spezielle Ausbildungsprogramme und Prüfungen erfordert. Trotz dieser Qualifikationen sind die Gehälter von High-School-LehrerInnen in den USA oft niedriger als erwartet, abhängig von Faktoren wie Spezialisierung und Standort. Im Durchschnitt verdienten High-School-LehrerInnen im Jahre 2022 etwa 62.000 USD jährlich, mit dem höchsten Durchschnittsgehalt in Riverside in Kalifornien.

SchülerInnen in den USA haben Schulferien zu Weihnachten, im Sommer, Herbst und Frühjahr. Die genauen Daten variieren leicht von Schulbezirk zu Schulbezirk. Winterferien dauern in der Regel von einer Woche vor Weihnachten bis eine Woche nach Neujahr. Sommerferien beginnen Ende Mai oder Juni und dauern bis Mitte August oder Anfang September. Im Herbst haben die SchülerInnen Ferien um Thanksgiving herum, und im Frühjahr gibt es eine einwöchige Osterpause, die je nach Schule im März oder April stattfindet. Insgesamt haben die SchülerInnen in den USA etwa 11 Wochen Schulferien pro Jahr.

Der Schultag an amerikanischen Highschools beginnt zwischen 7:30 und 8:30 Uhr und endet zwischen 14:30 und 16:00 Uhr, je nach Schule. Einige Schulen haben acht Stunden pro Tag, während andere Blockunterricht mit nur vier Lektionen pro Tag anbieten, wobei jede Lektion zwei Unterrichtsstunden entspricht. Die SchülerInnen wechseln zwischen A-Tagen und B-Tagen mit unterschiedlichen Klassen. Die durchschnittliche Klassengröße in amerikanischen Highschools beträgt 24 Schüler,etwas weniger als in Deutschland, wo sie bei etwa 26 Schülern liegt.

In amerikanischen Highschools wird ein starker Fokus auf individuelles Lernen und persönliche Entwicklung gelegt, jedochnicht in Bezug auf die Kleiderordnung. Jeder Schulbezirk hat Regeln zur Kleidung, um sicherzustellen, dass sich die SchülerInnen bescheiden und angemessen kleiden. Kleidung mit beleidigenden oder unangemessenen Inhalten ist verboten. Einige Bezirke haben strenge Uniformvorschriften, um Mobbing zu bekämpfen und die Schüler und SchülerInnen zu ermutigen, sich angemessen zu präsentieren.

Das Schulgebäude einer US-amerikanischen Highschool ist oft größer als das eines deutschen Gymnasiums und umfasst mehrere Gebäude und Einrichtungen wie mobile Klassenzimmer, Turnhallen, Sportplätze, Hörsäle und Schwimmbäder. Die Klassenzimmer sind in der Regel gut ausgestattet mit Computern, interaktiven Whiteboards und anderen technischen Geräten. Jede Highschool verfügt über eine Cafeteria, die als Gemeinschaftsraum dient. Das Schulgelände darf während des Schultages aus Sicherheitsgründen nicht verlassen werden, und Schulen haben oft zusätzliches Sicherheitspersonal, Überwachungskameras und kontrollierte Zugänge.

In den USA gibt es mehrere Möglichkeiten, zur Schule und zurückzukommen. Gelbe Schulbusse, die in Vorstädten oder ländlichen Gebieten eingesetzt werden, sind vom Schulbezirk organisiert und meist kostenlos. Viele Eltern fahren ihre Kinder zur Schule oder organisieren Fahrgemeinschaften. In städtischen Gebieten nutzen einige SchülerInnen öffentliche Verkehrsmittel. Es ist selten, dass SchülerInnen zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren, da die Wohngebiete oft weit von den Schulen entfernt sind und nicht immer Gehwege vorhanden sind.

Schauen wir uns nochmal das amerikanische Bildungssystem im Ganzen an: In den USA besuchen SchülerInnen nach der Grundschule und Middle School ab 14 Jahren die Highschool und schließen diese nach der 12. Klasse ab, wobei sie für den College-Zugang oft den SAT oder ACT absolvieren. Das dezentrale Bildungssystem führt zu unterschiedlichen Lehrplänen und Abschlussanforderungen, Benotungen erfolgen durch Buchstaben, Prozentsätze und GPA. LehrerInnen haben in der Regel einen Abschluss in Pädagogik, benötigen eine Lehrlizenz und unterrichten in Schulen mit strengen Kleiderordnungen, weitläufigen Campussen und modernen Sicherheitseinrichtungen. Die SchülerInnen nutzen verschiedene Transportmittel und Fahrgemeinschaften - die Schule beginnt in den USA zwischen 7.30 und 8.30 und endet zwischen 14.30 und 16.00 Uhr. Besonders gefördert wird an amerikanischen Schulen das unabhängige Denken, die Unterrichtsteilnahme und persönliche Entwicklung, was die kulturellen Werte der USA widerspiegeln soll. Wir hoffen wir konnten euch einen kleinen Überblick über das (Schul-)Leben in den USA geben können.